Mo, 19. September 2016
Ausgezeichnetes Projekt
Kindergeldstiftung fördert „Syrische Lehrer an Bremer Schulen“
Der „Preis der Deutschen Kindergeldstiftung“ in Höhe von 5000 Euro ging in diesem Jahr das Projekt „Syrische Lehrer an Bremer Schulen“. Rund 2500 Flüchtlingskinder gilt es an Bremer Schulen zusätzlich zu unterrichten. Doch es fehlen Lehrkräfte, Dolmetscher und Sozialarbeiter, die diese Schüler unterstützen und begleiten können. Das Pilotprojekt, initiiert durch die Kulturwissenschaftlerin Jasmina Heritani, die auch Mitglied im Bremer Rat für Integration ist, soll diese Lücke schließen. Die Idee: Aus Syrien geflüchtete Lehrer unterrichten Flüchtlingskinder stundenweise an Schulen, etwa in Mathematik oder Englisch.
Jasmina Heritani (Mitte) nahm den Preis der Kindergeldstiftung für das
Projekt “Syrische Lehrer an Bremer Schulen” entgegen.
„Wir wollen mittelfristig ein differenziertes Fortbildungsangebot für geflüchtete Lehrer erarbeiten“, so Heritani. Sie begleitet dieses Projekt der Göttinger Universität (teacher training project) wissenschaftlich, besucht dafür die Lehrer im Unterricht und dokumentiert mit Videos, wie sie arbeiten. „Wir wollen herausfinden, welche pädagogischen und fachlichen Kenntnisse die Teilnehmer bereits besitzen und was ihnen fehlt, um als reguläre Lehrkräfte arbeiten zu können.“ Daraus soll später ein Ausbildungsprogramm an der Uni Göttingen entstehen.
„Dieses Projekt ist ein Geschenk“, sagte die Schulleiterin der Neuen Oberschule Gröpelingen, Sabine Jacobsen in ihrer Laudatio bei Preisverleihung im Sportgarten in der Pauliner Marsch. Sie sprach von einer „win-win-win-Situation“ an ihrer Schule: Für das Team von Lehrern und Sozialpädagogen bedeute dieses Projekt eine enorme Entlastung, für die Flüchtlingskinder ein Stück Heimat und Identität und den syrischen Lehrern ermögliche es einen schnellen Wiedereinstieg in ihren Beruf. „Es braucht nicht nur Bedenkenträger, sondern Leute mit guten Ideen, wie Jasmina Heritani!