Presseinformationen
Do, 17.02.2022
„Hanau muss Erinnerung aller werden“
„Das war eine Zäsur für unser Land! Neun Menschen wurden in Hanau brutal
aus dem Leben gerissen, aus unserer Mitte. Sie waren ein Teil von uns. Wir
werden sie nicht vergessen!“, so Reem Alabali-Radovan, Beauftragte der
Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Alabali-Radovan
ist Schirmherrin der bundesweiten Aktion „Hanau muss Erinnerung aller
werden“, die der Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI) mit zahlreichen
Veranstaltungen initiiert und koordiniert hat.
Der Bremer Rat für Integration (BRI) ist Teil des Bündnisses und beteiligt
sich gemeinsam mit dem Kulturzentrum Lagerhaus und dem House of Resources Bremen
an dieser Aktion. Ziel der Bündnispartner:innen ist es, die antidemokratische
Gesinnung, die durch Rassismus und rechte Gewalt verbreitet wird, nachdrücklich
sichtbar zu machen.
Zentraler Bestandteil ist deshalb eine Lichtprojektion in Bremen und sechs
weiteren Städten am zweiten Jahrestag des Anschlags, dem 19. Februar 2022.
Projiziert werden die Porträts der Opfer sowie politische Forderungen. Die
Projektionen tragen als provisorische Gedenkstätten zur Schaffung eines
kollektiven Moments bei, der Innehalten, Gedenken und Erinnerung zugleich
symbolisiert.
Die Bundesintegrationsbeauftragte Reem Alabali-Radovan: „Wir müssen gemeinsam
laut sein, denn der Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus geht uns alle
an. Deshalb unterstütze ich die Initiative des BZI. Sie steht für eine starke
Zivilgesellschaft, gegen Hass und Hetze.“ Auf Landesebene übernimmt Bremens
Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte die Schirmherrschaft. Anlässlich des
Gedenktages meldet er sich zu Wort: „Der rassistisch motivierte Anschlag von
Hanau war auch ein Anschlag auf den Frieden und den Zusammenhalt unserer
Gesellschaft. Das macht uns alle zu Betroffenen, die besonders in solchen
Momenten solidarisch zusammenstehen müssen!“
Die Vorsitzende des Bündnispartners Bremer Rat für Integration (BRI), Naciye
Celebi-Bektas, warnt, dass Rechtsextremismus und Rassismus für den Frieden
unserer Gesellschaft eine große Bedrohung darstellt: „Mit dieser bundesweiten
Aktion möchten wir einerseits an den rassistischen Anschlag in Hanau erinnern.
Andererseits möchten wir die Politik und die Gesellschaft an unsere kollektive
Aufgabe, an den Kampf gegen Rechtextremismus und Rassismus erinnern.“ Naciye
Celebi-Bektas begrüßt den Beschluss des Bundeskabinetts zur Einführung des
11. März als nationalen Gedenktag für die Opfer terroristischer Gewalt.
Lichtprojektion auf die Fassade des Bremer Theaters: Samstag, 19.2.2022, 17.30 bis ca. 22.00 Uhr, Goetheplatz 1–3.
Der BRI stellt am 19. Februar den Mitschnitt einer Podiumsdisskussion zu dem Thema online unter http://www.bremer-rat-fuer-integration.de. Auf dem Podium diskutieren: Alessandra Schädel (Landesamt für Verfassungsschutz), Daniel de Olano (Köfte Kosher), Dr. Deniz Nergiz (Geschäftsführerin des BZI). Moderation: Benno Schirrmeister, Journalist (taz Nord).
Naciye Celebi-Bektas, 1. Vorsitzende des BRI
Recai Aytas, Kulturzentrum Lagerhaus