„Drei Jahre nach dem rassistischen Anschlag von Hanau“ – so lautete der Titel der Podiumsdiskussion im Focke-Museum am 24. März. Drei Jahre nach dem rassistischen Anschlag vom 19. Februar 2020 sind die Umstände immer noch nicht vollständig aufgeklärt. Grund genug für den Bremer Rat für Integration, gemeinsam mit der Sozialsenatorin und dem Focke-Museum mit der Veranstaltung erneut eine Debatte darüber anzustoßen und zu diskutieren, welche Fragen weiterhin ungeklärt sind, welche Lehren aus dem Vorfall gezogen werden können und welche politischen Verantwortungen übernommen werden müssen.
Auf dem Podium kamen der Vater und die Schwester des getöteten Hamza Kurtovic, Armin und Ajla Kurtovic, zu Wort und sprachen über die bisher unzureichend geklärten Umstände des Anschlags. Es wurde diskutiert, wie es überhaupt hatte passieren können und wieso dieser Anschlag nicht verhindert werden konnte. Welche elementaren Fehler lagen bei Polizei und Verantwortlichen?
Im Rahmen der Podiumsdiskussion kam auch die Bremer Polizei- und Feuerwehrbeauftragte Sermin Riedel zu Wort, die über die aktuelle Ausstattung und Struktur der Bremer Polizei sprach sowie Prof. Dr. Daniela Hunold, Professorin für Soziologie an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, die den Fall aus wissenschaftlicher Perspektive einordnete.
Es wurde deutlich, dass Polizeiarbeit mit Angehörigen in derartigen Fällen einen respektvollen und sensiblen Umgang in der Kommunikation benötigt. Hier dürfe die Verantwortung nicht weggeschoben werden und das empathische Empfinden und die Menschlichkeit sollten im Vordergrund stehen, waren sich die Diskutanten einig.
Abschließend wurden neben der Forderung der Familie Kurtovic nach vollständiger Aufklärung des Falls deutlich, dass es auch in Bremen eine grundlegende Überarbeitung interner behördlicher Abläufe braucht.
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