Knapp 50.000 Bürger:innen aus Bremen und dem Umland sind am Sonntag, 21. Januar, dem Aufruf des zivilgesellschaftlichen Bündnisses „Laut gegen Rechts“ gefolgt und haben in der Bremer Innenstadt für Mitmenschlichkeit und den Erhalt der verfassungsrechtlichen Ordnung in Deutschland protestiert. Ein starkes und sehr deutliches Zeichen gegen die AfD und alle anderen rechtsextremen und faschistischen Kräfte.
Auf der Bühne vor dem „Alex“ auf dem Domshof kamen in einem rund zweistündigen Programm verschiedene Redner*innen zu Wort, die sich für eine solidarische Gesellschaft und unsere Demokratie aussprachen. Darunter Selda Kaiser und Azad Kour vom Bremer Rat für Integration (BRI).
Rede von Selda Kaiser (BRI):
„Liebe Menschen, mein Name ist Selda, ich bin eine Spielverderberin, wenn es um die Verletzung unserer Demokratie geht.
In unserem Grundgesetz steht der wundervolle Satz: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Dieser Satz ist so wertvoll, weil er jede Form von Menschenfeindlichkeit ablehnt.
Als Spielverderberin erhebe ich meine Stimme gegen rassistische Äußerungen, Diskriminierungen und Ungerechtigkeit. Jeden Tag.
Ich bin eine Spielverderberin, denn meine Würde gehört mir!
Wir müssen unsere Demokratie lebendig halten, indem wir rechtzeitig Widerstand leisten. Wir müssen bereit sein, uns gegen Ungerechtigkeit einzusetzen, selbst wenn sie uns nicht direkt betrifft.
Ich bin eine Spielverderberin, denn deine Würde gehört dir!
Die Vielfalt der Kulturen bereichert unser Leben. Der Grundwert der Gleichheit ist fest in unserer Ethik verankert. Gleichzeitig müssen wir das Recht, anders zu sein, genauso wertschätzen und unterstützen.
In wichtigen Bereichen wie Bildung, Wohnraum, Politik sind die Teilhabechancen im Land Bremen ungleich verteilt. Es sind oft arme Menschen, migrantische Menschen, Zugewanderte, Ältere und behinderte Menschen.Der Zugang zu diesen wichtigen Bereichen ist nur möglich, wenn Diskriminierung identifiziert und abgebaut wird.
Bremen MUSS den Ausbau der Beratungsstellen gegen Diskriminierung stärker fördern. Migrantische Menschen sind in gesellschaftlich relevanten Entscheidungsgremien und Führungsebenen öffentlicher Institutionen kaum präsent. Wir brauchen eine neue Quote, um sicherzustellen, dass die Leitungsebene die tatsächliche Zusammensetzung unserer Gesellschaft widerspiegelt.
Lasst uns gemeinsam Spielverderber:innen sein, wenn die Rechten an die Macht wollen. Im Land Bremen gibt es genug Demokrat:innen, die bereit sind, Demokratie und Menschenwürde zu verteidigen. DAS SIND AUCH WIR!“
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